Die Stadt Halle (Westf.) entwickelt und setzt eine Digitalisierungsstrategie um.

Begründung:

1. Koordiniertes Vorgehen
Digitalisierung ist derzeit eine Herausforderung für Kommunen. Zugleich bietet sie aber viele Chancen, die man nicht ungenutzt lassen sollte.
Um nicht unkoordiniert eine Vielzahl von Projekten parallel laufen zu lassen, sollte für die Stadt Halle (Westf.) eine Digitalisierungsstrategie entwickelt werden. Auch wenn künftig in der Stadtverwaltung eine Stelle für dieses Thema eingerichtet ist, so macht es Sinn, im Interesse einer bestmöglichen Umsetzung einen Fahrplan für dieses überaus wichtige und weite Lebensbereiche umfassende Feld in einem breit aufgestellten Prozess zu entwickeln.
2. Methodisches Vorgehen
Als erster Schritt zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie sollte eine IST-Analyse beispielsweise an Hand eines standardisierten Fragenkatalogs zum bisherigen Digitalisierungsstand erfolgen.
Auf der Grundlage der dabei ermittelten Ergebnisse sollte dann eine Digitalisierungsstrategie entwickelt werden. Diese sollte zunächst eine eindeutige Definition des Begriffs der Digitalisierung, eine Bewertung der Ausgangslage in Halle (Westf.), die Ableitung von Herausforderungen im Hinblick auf die Digitalisierung und die Erarbeitung eines Maßnahmenplanes beinhalten.
3. Digitalisierung in der kommunalen Verwaltung
Im Rahmen der Betrachtung des Verwaltungshandelns können inhaltlich auf der Grundlage der Digitalisierungsstrategie Prozesse für die Bürger vereinfacht werden, indem sie diese Prozesse von zu Haus starten können. Darüber hinaus können aber auch verwaltungsinterne Tätigkeiten durch Reduktion des bisher betriebenen Aufwands effizienter werden. Dadurch entstehen Freiräume, die dann für andere Aufgaben genutzt werden können. Außerdem kann durch eine Steigerung der Produktivität dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Durch Benennung und Qualifizierung von „kommunalen Digitallotsen“ innerhalb der Stadtverwaltung könnte zusätzlich ein nachhaltiger Umsetzungsbeitrag geleistet werden. Schließlich ist die Durchführung eines Cybersicherheitschecks zielführend, um dem weit verbreiteten Sicherheitsbedürfnis in der Bürgerschaft zu entsprechen. Schließlich könnte der Umgang mit sensiblen Daten überprüft werden.
4. Einbeziehung von Bürgern und Wirtschaft
Insgesamt muss Digitalisierung in Halle (Westf.) über eine bloße Modernisierung des Verwaltungshandelns hinausgehen. Eine Digitalisierungsstrategie sollte daher neben dem schon erfolgenden flächendeckenden Ausbau des schnellen Internets in Halle (Westf.) die Themen intelligente Mobilität der Zukunft, die Ausstattung der Bildungseinrichtungen (Schulen, Bibliothek) und digitale Gesundheitsanwendungen mit abdecken. Es ist aber auch eine bessere Vernetzung von Wirtschaft und Unternehmen anzustreben. Dieses könnte z. B. den Aufbau einer gemeinsamen Datenplattform für Unternehmen beinhalten. Denkbar ist weiter die Schaffung von Nachbarschaftsnetzwerken, um die gegenseitige Unterstützung, insbesondere auch für ältere Menschen, zu intensivieren.
In jedem Falle sollten hier kommunale Unternehmen einbezogen werden und eine wichtige Rolle spielen.
5. Digitalisierung als langfristig angelegter, fortlaufender Prozess
Mit der Entwicklung einer Strategie darf der digitale Wandel in Halle (Westf.) aber nicht als abgeschlossen angesehen werden. Er sollte vielmehr ein fortlaufender Prozess sein. Um künftig den jeweils aktualisierten Stand der Dinge abzubilden, sollte der Umsetzungsstand der Digitalisierungsstrategie jährlich überprüft werden.